Du brauchst dringend Personal, aber willst nicht direkt langfristig binden? Gleichzeitig hast du keine Lust auf Fehlbesetzungen oder lange Einarbeitungsphasen? Dann wirst du dich früher oder später mit dem sogenannten Klebeeffekt in der Arbeitnehmerüberlassung beschäftigen müssen. Denn er zeigt, wie aus temporärer Unterstützung echtes Team wird.
Warum der Klebeeffekt in der Arbeitnehmerüberlassung für dich als Unternehmer wichtig ist
Du investierst Zeit, Geld und Nerven in die Personalsuche. Und manchmal passt es einfach nicht. Was, wenn es einen Weg gibt, Menschen erst im Arbeitsalltag kennenzulernen, bevor du dich festlegst? Genau das ermöglicht die Arbeitnehmerüberlassung – und mit ihr der Klebeeffekt in der Arbeitnehmerüberlassung.
Was ist der Klebeeffekt genau?
Der Klebeeffekt in der Arbeitnehmerüberlassung beschreibt den Übergang von Zeitarbeit in eine Festanstellung. Wenn ein:e Mitarbeitende:r während eines Einsatzes überzeugt, wird er oder sie oft in den festen Mitarbeiter:innenstamm übernommen. Sie bleiben sozusagen am Unternehmen „kleben“.
Besonders bei qualifizierten Fachkräften und motivierten Mitarbeitenden ist dieser Effekt stark ausgeprägt.
Wie häufig kommt der Klebeeffekt vor?
Die Zahlen variieren je nach Quelle, Qualifikation und Branche. Hier ein Überblick:
Durchschnittlich werden etwa 30 % der Zeitarbeitnehmer in Deutschland übernommen
Bei Fachkräften und Akademikern sind es bis zu 60 %
Studien zeigen Werte zwischen 7 % und 37 %, je nach Definition (sofortige oder spätere Übernahme)
Fazit: Der Klebeeffekt in der Arbeitnehmerüberlassung ist keine Ausnahme, sondern ein etablierter Bestandteil flexibler Personalstrategien.
Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende
Für Unternehmen:
Du lernst potenzielle Mitarbeitende im echten Alltag kennen
Du erhöhst die Chance auf kulturellen Fit
Du reduzierst das Risiko von Fehlbesetzungen
Einarbeitung? Ist quasi schon passiert
Für Mitarbeitende:
Du bekommst eine faire Chance, dich zu beweisen
Du kannst Praxiserfahrung sammeln
Einstieg fällt leichter, auch nach beruflichen Pausen
Der Übergang zur Festanstellung wird wahrscheinlicher
5 Tipps, wie du den Klebeeffekt förderst
Kommuniziere klar: Mach deutlich, dass Übernahmen möglich sind
Integriere früh: Zeitarbeitskräfte sollten Teil des Teams sein
Gib Feedback: Regelmäßig, ehrlich, konstruktiv
Nutze Potenziale: Beobachte Stärken und entwickle sie
Plane flexibel: Behalte Wachstumsphasen im Blick, um Übernahmen zu ermöglichen
Wenn aus Aushilfe ein echter Gewinn wird
Ein mittelständisches Unternehmen im Bereich Elektrotechnik suchte kurzfristig Verstärkung in der Fertigung. Innerhalb weniger Tage begann ein Zeitarbeitnehmer mit erster Berufserfahrung. Schon nach zwei Wochen fiel seine Sorgfalt und Teamorientierung auf. Nach drei Monaten wurde er übernommen. Heute betreut er eigenverantwortlich ein kleines Team.
Was den Ausschlag gab? Offenheit auf beiden Seiten – und die Chance, sich im Alltag zu beweisen.
Rechtliche Aspekte zur Übernahme
Die Übernahme erfolgt durch Auflösung des Vertrags mit dem Personaldienstleister und Abschluss eines neuen Arbeitsvertrags mit dem Kundenbetrieb
Nach der Übernahme gelten alle Rechte und Pflichten wie bei Festangestellten
Die maximale Überlassungsdauer laut AÜG liegt bei 18 Monaten
Spätestens dann muss eine Entscheidung fallen: Übernahme oder Abmeldung
Effekt | Definition | Beispiel |
---|---|---|
Klebeeffekt | Übernahme durch den Einsatzbetrieb | Zeitarbeitnehmer wird nach Einsatz fest eingestellt |
Brückeneffekt | Anschlussbeschäftigung in anderem Betrieb | Zeitarbeitnehmer nutzt Erfahrung für neuen Job woanders |
Fazit: Warum der Klebeeffekt mehr als ein Nebeneffekt ist
Der Klebeeffekt beweist, dass Arbeitnehmerüberlassung nicht nur temporär hilft, sondern echte Chancen schafft. Für Unternehmen bedeutet das: Potenzialträger entdecken, ohne Risiko. Für Arbeitnehmende: Einstieg in langfristige Perspektiven.
Und genau das macht den Unterschied auf einem Arbeitsmarkt, der immer flexibler und menschlicher zugleich wird.
Wenn du den Klebeeffekt für dich nutzen willst, brauchst du vor allem eines: Offenheit. Für neue Menschen, neue Wege und für Potenzial, das nicht immer auf den ersten Blick sichtbar ist.
HRConnect® begleitet Unternehmen genau dabei – mit Erfahrung, Fingerspitzengefühl und dem Blick für das, was wirklich passt.
Weitere interessante Informationen zum Thema findest du in den folgenden Quellen: